Kritik in der BNN vom 5.3.2016:
Yoshiko Furukawa wird allen Ansprüchen gerecht.
...Dann erscheint Yoshiko Furukawa in langer Robe in Petrol auf der Bühne. Ein Lächeln, ein freundlicher Willkommensapplaus, eine höfliche Verneigung. Die grazile Kammermusikerin nimmt am Flügel Platz, verharrt einen Moment. Mit feinem, sanftem Anschlag eröffnet sie die Sonate f-Moll von Dominico Scarlatti. Ganz verinnerlicht, fast verträumt gleiten ihre Hände über die Klaviatur, heben und senken sich sachte, spüren den sanft entschwebenden Klängen nach. Mit wunderbar perlendem Spiel verzaubert die junge Pianistin das gebannt lauschende Auditorium.
Bei den heiter-beschwingt intonierten 12 deutschen Tänzen „Ländler“ von Franz Schubert wiegt sich die Pianistin anmutig im Takt. Sie lotet die lyrischen Passagen empfindsam aus, akzentuiert phrasierend die dynamischen Nuancen, setzt die Pedalen wirkungsvoll ein - und bedarf bei ihrer eleganten Musizierkunst keinerlei Noten. In Schuberts „Gretchen am Spinnrade“ (basierend auf Goethes „Faust“), bearbeitet von Franz Liszt, verkörpert Yoshiko Furukawa musikalisch emotional das sittsam-fromme Mädchen, die personifizierte Unschuld, ahmt mit der rechten Hand das surrende Spinnrad, mit der linken das Pedal für das Schwungrad nach.
Geradezu martialisch gestaltet die zierliche Musikerin, der man eine derartige Vehemenz gar nicht zugetraut hätte, den ersten Satz Allegro giusto in Franz Schuberts Klaviersonate a-Moll, lässt den Flügel erbeben. Nach dem beschwichtigenden Andante offenbart die Japanerin mit dem dynamisch interpretierten Allegro vivace eine Virtuosität, die ihresgleichen sucht. Begeisterter Beifall, Zugabe von Schumanns wunderbarer „Träumerei“.
-3.7.2016 St. Marien in Gaggenau
Kritik in der WAZ vom 17.12.2015:
„Musik anderer Couleur bot die Klaviersonate Nr. 18 G-Dur op. 78 von Franz Schubert. Furukawa glänzte mit einer Weltklasse-Präsentation des romantischen Werks. Tänzelnd spielerisch die Sätze, und doch, immer wieder gebrochen von einer sich andeutenden Konfliktualität des Komponisten, die streckenweise an seine „Unvollendete“ Sinfonie erinnert. Perlende Melodieläufe verwöhnen die Ohren, rauschend berauschend, bis aufbäumende Akkorde die Idylle unterbrechen. Furukawa beherrscht die intensiven Wechsel mit Bravour, verleiht dem unermüdlichen Drängen ihre eigene Note“.
-15.12.2015 Mathias-Jakobs-Stadthalle in Gladbeck
Kritik in der Westfälische Nachrichten vom 13.2.2015
Selten war sich eine münsterische Steinway-Jury so einig wie beim mit 1000 Euro dotierten ersten Preis. Rada Petkova-Ventura, Prof. Piotr Oczkowski und Prof. Ulrich Rademacher verständigten sich ohne weitere Diskussion auf Yoshiko Furukawa, eine Schülerin von Michael Keller. Die junge Frau hatte nichts als Brahms dabei, die Fantasien op. 116. Aber wie! Blühender Klang, kraftvoller Zugriff, poetische Innigkeit, dabei brahmsisch durch und durch – das dankbare Publikum ließ sich von dieser zwingenden Interpretation in den Bann ziehen.
-7.2.2015 STEINWAY FÖRDERPREIS Münster
Kritik in der Münstersche Zeitung vom 26.9.2013
Yoshiko Furukawa demonstrierte in Listzs "Vallee d'Obermann" pianistischen Überblick für die intimen Seitenpfade dieser Musik. Extremen Lyrismus und opernhafte Szenerien deutete sie präzise und angriffslustig aus.